Neurotizismus – Das “N” in deinem OCEAN-Code
Basierend auf dem sogenannten Big-Five-Persönlichkeitsmodell ist Neurotizismus eine von fünf Dimensionen deiner Persönlichkeit.
Im Englischen wird dieses Konzept auch OCEAN-Model genannt, nach den entsprechenden Anfangsbuchstaben Openness, Conscientiousness, Extraversion, Agreeableness, Neuroticism. In diesem Artikel beschreiben wir, was der Begriff Neurotizismus in der Persönlichkeitspsychologie aussagt, welche einzelnen Facetten er umfasst und wie sich diese Facetten in deiner Persönlichkeit auswirken.
Neurotizismus Definition
Heutzutage beschreibt der Begriff Neurotizismus, wie sehr wir dazu neigen, negative Gefühle zu empfinden. Es kann sein, dass Menschen mit hohen Neurotizismuswerten vorwiegend einen bestimmten negativen Gefühlszustand wie Niedergeschlagenheit, Nervosität, Ängstlichkeit und Ärger empfinden, meistens erleben sie jedoch mehrere.
Menschen mit hohen Neurotizismuswerten neigen dazu, emotional intensiver zu reagieren. Sie reagieren selbst auf solche Ereignisse emotional, von denen die meisten Menschen unberührt bleiben würden und das in einem überdurchschnittlichen Ausmaß. Sie interpretieren alltägliche Situationen schneller als Bedrohung und deuten unbedeutende Fehlschläge als hoffnungsloses Problem. Die negativen emotionalen Reaktionen halten meist ungewöhnlich lange an, was dazu führt, dass Menschen mit hohen Neurotizismuswerten häufig schlecht gelaunt sind. Diese Schwierigkeiten in der Gefühlsregulation können dazu führen, dass neurotische Menschen schlechter klar denken, entscheiden und mit Stress umgehen können.
Das andere Extrem stellen Menschen mit niedrigen Neurotizismuswerten dar, die nicht so schnell die Fassung verlieren und weniger emotional reagieren. Sie sind eher gelassen, emotional stabil und frei von anhaltenden negativen Gefühlszuständen. Im Umkehrschluss hat dies jedoch nicht zu bedeuten, dass sie besonders viele positive Gefühlszustände erleben; die Häufigkeit positiver Gefühlszustände fällt in den Bereich der höheren Extraversionswerte.
Facetten von Neurotizismus
Neurotizismus hat gemäß des Big-Five-Models der Persönlichkeitspsychologie sechs Facetten:
Ängstlichkeit
Die sog. Kampf-oder-Flucht-Reaktion wird bei Menschen mit hoher Ängstlichkeitsausprägung enorm schnell und häufig ausgelöst. Sie haben daher häufig das Gefühl, dass etwas Bedrohliches bevorsteht. Ängstliche Menschen können entweder nur vor bestimmten Situationen Angst haben oder aber generell ängstlich ausgerichtet sein. Sie fühlen sich angespannt und nervös. Menschen mit niedriger Ängstlichkeitsausprägung dagegen sind in der Regel gelassen und furchtlos.
Verletzlichkeit
Menschen mit hohen Werten geraten in Panik und fühlen sich verwirrt und hilflos, wenn sie gestresst sind. Menschen mit niedrigen Werten dagegen erleben sich als ausgeglichener, selbstbewusster und klarer, wenn sie Stress erleben.
Reizbarkeit
Menschen mit erhöhter Reizbarkeit werden wütend, wenn etwas nicht so läuft, wie sie es sich vorstellen. Sie reagieren empfindlich auf ungerechte Behandlung und sind nachtragend und verbittert, wenn sie das Gefühl haben, hintergangen zu werden. Diese Skala erfasst, wie sehr eine Person dazu neigt, Wut zu verspüren. Ob die Wut gezeigt wird, hängt von der individuellen Ausprägung auf der Dimension Verträglichkeit ab. Menschen mit niedrigen Werten werden nicht oft oder nur leicht wütend.
Depression
Die Facette Depression beschreibt, wie sehr ein Mensch dazu neigt, sich traurig, niedergeschlagen und entmutigt zu fühlen. Menschen mit hohen Werten fehlt es an Energie und sie haben Schwierigkeiten, sich für Aktivitäten zu motivieren. Menschen mit niedrigen Werten sind eher frei von solchen Gefühlen.
Impulsivität
Impulsive Menschen empfinden häufig ein starkes Verlangen nach etwas (z.B. Essen), dem sie schwer nur widerstehen können. Sie orientieren sich eher an kurzfristiger Befriedigung als an langfristigen Folgen. Menschen mit niedrigen Werten haben kein starkes, unwiderstehliches Verlangen und sind daher nicht versucht, sich ihrer Lust zu sehr hinzugeben.
Soziale Befangenheit
Sozial befangene Menschen sind sehr empfänglich dafür, was andere über sie denken. Ihre Sorge um Ablehnung und Spott führt dazu, dass sie sich unbehaglich fühlen und sich schüchtern zeigen. Sie geraten schnell in Verlegenheit und schämen sich oft. Ihre Ängste, andere könnten sie kritisieren oder sich über sie lustig machen, sind übertrieben und unrealistisch. Ihre Unbeholfenheit und ihr Unbehagen können gerade dazu führen, dass sich ihre Ängste bewahrheiten. Menschen mit niedrigen Werten hingegen leiden nicht unter dem fälschlichen Eindruck, dass sie von allen beobachtet und beurteilt werden. Soziale Situationen machen sie nicht nervös.
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