Gewissenhaftigkeit (Conscientiousness) – Das “C” in deinem OCEAN-Code
Basierend auf dem sogenannten Big-Five-Persönlichkeitsmodell ist Gewissenhaftigkeit bzw. Conscientiousness eine von fünf Dimensionen deiner Persönlichkeit.
Im Englischen wird dieses Konzept auch OCEAN-Model genannt, nach den entsprechenden Anfangsbuchstaben Openness, Conscientiousness, Extraversion, Agreeableness, Neuroticism. In diesem Artikel beschreiben wir, was Gewissenhaftigkeit bzw. Conscientiousness in der Persönlichkeitspsychologie bedeutet, welche einzelnen Facetten diese Dimension umfasst und wie sich diese Facetten in deiner Persönlichkeit auswirken.
Gewissenhaftigkeit Definition
Gewissenhaftigkeit beschreibt die Art und Weise, wie wir unsere Impulse kontrollieren, regulieren und lenken. Dieses Merkmal beschreibt die Tendenz Handlungen sorgsam und geplant durchzuführen. Unkontrollierbare Überraschungen sind der natürliche Feind des Gewissenhaften. Die größten menschlichen Errungenschaften sind meist das Produkt von harter Arbeit – und damit oft hoher Gewissenhaftigkeit.
Die Vorteile von hoher Gewissenhaftigkeit liegen auf der Hand. Gewissenhafte Menschen vermeiden Ärger und erzielen durch gezielte Planung und Beharrlichkeit große Erfolge. Von anderen werden sie als intelligent und zuverlässig wahrgenommen. Nachteilhaft könnten allerdings ein zwanghafter Perfektionismus sein sowie die Gefahr, sich zu sehr in die eigene Arbeit zu vertiefen. Darüber hinaus können extrem gewissenhafte Menschen als spießig und langweilig angesehen werden.
Wenig gewissenhafte Menschen werden dagegen für ihre Unzuverlässigkeit und ihren Mangel an Ehrgeiz kritisiert. Struktur ist ihnen oft ein Graus. Dafür erleben sie viele kurzlebige Freuden und werden von anderen nicht als spießig wahrgenommen. Gerade beim Spielen können spontane und impulsive Handlungen Spaß machen. Impulsive Menschen werden von anderen als bunt, lustig und schräg wahrgenommen.
Facetten von Gewissenhaftigkeit
Gewissenhaftigkeit hat gemäß des Big-Five-Models der Persönlichkeitspsychologie sechs Facetten:
Ordnungsliebe
Personen mit hoher Ordnungsliebe sind gut organisiert. Sie leben gerne nach Routine und Zeitplan. Sie führen Listen und machen Pläne.
Bei niedriger Ausprägung neigt man dazu, desorganisiert und verstreut zu sein.
Selbstdisziplin
Selbstdisziplin – von vielen Menschen auch Willensstärke genannt – bezieht sich auf die Fähigkeit, schwierige oder unangenehme Aufgaben fortzusetzen, bis sie abgeschlossen sind. Menschen mit hohen Werten auf dieser Skala sind in der Lage, den anfänglichen Widerwillen zu überwinden und trotz Ablenkung auf Kurs zu bleiben.
Menschen mit geringer Selbstdisziplin schieben Aufgaben vor sich her und weisen ein geringes Durchhaltevermögen auf, welches oft nicht ausreicht, um Aufgaben zu erledigen – sogar solche Aufgaben, die sie eigentlich sehr gerne erledigen möchten.
Besonnenheit
Besonnenheit beschreibt die Bereitschaft, vor einer Handlung alternative Möglichkeiten durchzudenken. Menschen, die auf dieser Skala hohe Werte erzielen, nehmen sich viel Zeit für ihre Entscheidungen.
Menschen mit niedriger Ausprägung sagen oder tun oft das Erste, was ihnen in den Sinn kommt, ohne über mögliche Alternativen und deren Konsequenzen nachzudenken.
Kompetenz
Kompetenz beschreibt das Vertrauen in die Fähigkeit, etwas zu erreichen. Menschen mit hoher Ausprägung auf dieser Skala glauben, dass sie die Intelligenz (den gesunden Menschenverstand), den Antrieb und die Selbstbeherrschung haben, die für den Erfolg notwendig sind, auch wenn Hindernisse auftreten.
Menschen mit geringer Ausprägung sind hingegen wenig überzeugt, ihre Ziele erreichen zu können und haben vielleicht das Gefühl, ihr Leben nicht unter Kontrolle zu haben.
Gewissenhaftigkeit beschreibt die Art und Weise, wie wir unsere Impulse kontrollieren, regulieren und lenken.
Pflichtbewusstsein
Diese Skala spiegelt die Stärke des Pflichtgefühls einer Person wider. Wer auf dieser Skala hohe Werte erzielt, empfindet eine starke moralische Verpflichtung.
Personen mit niedriger Ausprägung auf dieser Skala fühlen sich durch Verträge, Regeln und Vorschriften eingeengt. Mitunter werden sie eher als unzuverlässig oder gar unverantwortlich angesehen.
Leistungsstreben
Menschen, die auf dieser Skala hohe Werte erzielen, streben nach Exzellenz. Ihr Drang, als erfolgreich anerkannt zu werden, hält sie auf dem Weg zu ihren hochgesteckten Zielen. Sie haben oft eine konkrete Vorstellung davon, wo sie in ihrem Leben hin wollen, wobei sich dies bei extrem hohen Werte auf der Skala auch in unflexible Fixiertheit auf nur ein Ziel verwandeln kann.
Menschen mit niedrigen Werten auf dieser Skala begnügen sich mit minimalem Arbeitsaufwand und werden unter Umständen von anderen als faul angesehen.
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Sich selbst und andere zu verstehen, heißt im wahrsten Sinn, Verständnis für das eigene Verhalten und das der anderen zu entwickeln. Stell Dir vor, du wüsstest, warum die Menschen um Dich herum sich so verhalten wie sie sich verhalten.
Durch die Entwicklung des OCEAN-Codes und die Möglichkeit, diesen mit anderen zu teilen, sind wir unserer Vision einen großen Schritt näher gekommen, das Miteinander in unserer Gesellschaft verständnisvoller, friedfertiger und konstruktiver als jemals zuvor zu gestalten.
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